Entstehungsgeschichte und Chronik des ASV Altlußheim

 

 Am 17.08.1946 trafen sich im Gasthaus " ZUM OCHSEN " in Altlußheim 12 Angelfreunde und gründeten den Angelsportverein Altlußheim.

 

Damit wurde die Voraussetzung geschaffen, dass Interessierte künftig in Altlußheim die Möglichkeit hatten, gemeinsam und organisiert ihrem Hobby nachzugehen.

 

Nachdem die Vereinssatzung in groben Zügen sowie Zweck und Ziele des Vereins festgelegt und beschlossen war, schritten die
12 Petrijünger zur Wahl einer Vereinsführung, die folgendes Ergebnis erbrachte:

1. Vorsitzender Herr Herbert Siebert
Schriftführer Herr Karl Schwechheimer
Kassier Herr Heinrich Heppes

 

Der Jahresbeitrag wurde auf DM 2,- zuzüglich DM 1,- für Fischbesatzmaßnahmen festgelegt.

 

Die Nachricht, dass in unserem Dorf ein Angelsportverein gegründet wurde führte dazu, dass viele Interessierte, die bisher in Neulußheim bzw. Hockenheim in dortigen Angelsportvereinen Mitglied waren, jetzt zum ASV kamen und gerne aufgenommen wurden.

 

Bis zum Jahre 1948 hatte sich die Mitgliederzahl bereits verdoppelt, woran sich das große Interesse der Altlußheimer Angler an einem ortsansässigen Verein erkennen lässt.

 

Leider verstarb unser Gründungsmitglied Herr Ludwig Holzmann bereits am 17.08.1948.

 

Geangelt wurde am Rhein und den anhängenden Altrheinarmen. In aller Früh trafen sich die Petrijünger, um mit Rucksack, zu Fuß oder dem Fahrrad am Wasser ihrer Passion gemeinsam nachzugehen.

 

Die Mitgliederzahl stieg ständig bis zum Jahre 1956 auf nunmehr 46 aktive Angler an.

 

Dann führten leider Unstimmigkeiten über die weitere Vereinsentwicklung und persönliche Differenzen dazu, dass mehrere Mitglieder einen weiteren Angelsportverein in Altlußheim, den SFC Rheinsalm , gründeten.

 

Auf Betreiben beider Altlußheimer Angelsportvereine, angeführt von unserem damaligen 1. Vorsitzenden und heutigen Ehrenmitglied

Paul Lauer

wurde nach jahrelangen, zähen Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung Mitte der 60er Jahre vereinbart, dass der Baggersee im Gebiet Silz gepachtet und beangelt werden durfte. (Ältere Mitglieder behaupten noch heute, dass auch schon zuvor immer wieder bei Nacht und Nebel Angler an der Silz gesichtet wurden, was aber von sämtlichen Schwarzanglern energisch bestritten wird!)

 

Endlich hatten die Petrijünger das erreicht, wonach sich jedes Anglerherz sehnt:

Einen eigenen See

 

Mit der Verantwortung für die damalige "Mondlandschaft Kiesgrube" kamen auf den Verein und seine Mitglieder enorme Kosten und eine fast nicht zu überblickende Menge Arbeit zu, denn wenn schon ein eigener See, dann richtig, war damals die allgemein gültige Losung.

 

Die Gemeindeverwaltung betrachtete das Thema Silz mit der Verpachtung als erledigt, finanzielle oder andere Hilfen waren nicht zu erwarten.

 

Da bis Mitte der 70er Jahre im See weitergebaggert wurde, waren unzählige Versuche, die Uferregion zu bepflanzen, nutzlos bzw. wurden bereits Tage später wieder durch das Verlegen und Befestigen des Schwimmbaggers zunichte gemacht.

 

Nach zähen Verhandlungen konnte die Vorstandschaft mit der Gemeindeverwaltung und dem Baggerunternehmen vereinbaren, dass der bisherige See nicht mehr weiter ausgebaggert wurde,sondern ein Damm von ca. 20m Breite stehen blieb. Erst nach diesem Damm wurden die Baggerarbeiten wieder aufgenommen, so dass heute 2 Seen im Gebiet Silz vorhanden sind.

 

Von diesen beiden Seen wird nur der ursprünglich ausgebaggerte See von uns gemeinsam mit dem SFC Rheinsalm beangelt, gehegt und gepflegt.

 

Die erste, notdürftig erstellte Holzhütte brannte schon kurze Zeit nach der Fertigstellung vollständig nieder.

 

Trotz aller Erschwernisse ließen sich die Angler nicht entmutigen. Wenn heute langjährige Vereinsmitglieder über die damalige Zeit sprechen, so hört man immer wieder Sätze wie:

?Weißt Du noch, als wir 1969 in Calw im Schwarzwald junge Bäume für die Silz geholt haben??

 

Unter Mithilfe des Baggerunternehmens Riffel wurde der Rundweg um die Silz erstellt bzw. instand gesetzt. Unzählige LKW-Ladungen Auffüllmaterial wurden dazu von unseren besonders rührigen Mitgliedern Karl-Heinz Schmitt und Heinrich Keller herangekarrt.

 

Nachdem die Baggerarbeiten in unserem See Mitte der 70er Jahre eingestellt und die alten Betriebsgebäude teilweise abgeräumt waren, gingen die Angler an den Ausbau eines Fischerheims. Bis Ende der 70er Jahre waren auch diese Arbeiten abgeschlossen.

 

Ab diesem Zeitpunkt hatten die Petrijünger eine schmucke Räumlichkeit direkt am See, in der schon so manches Anglerlatein in gemütlicher Runde zum Besten gegeben wurde.

 

Als weitere Angelmöglichkeit konnten wir ab Mitte der 70er Jahre das Gemeindewasser "SAULOCH" und Ende der 80er Jahre den Kriegbach und den Waagbach von der Gemeinde anpachten.

 

Schon so manche Arbeitsstunde wurde hier von unseren Vereinsmitgliedern für Hege- und Pflegemaßnahmen geleistet.

 

Zusätzlich zu den vorgenannten, teilweise kostentreibenden Baumaßnahmen musste auch noch immer Geld für Fischbesatzmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Aus einem Protokoll einer gemeinsam mit dem SFC durchgeführten Vorstandssitzung vom 21.10.1980 geht beispielsweise hervor, dass auf Antrag unseres damaligen 1. Vorsitzenden Erich Daubert 50 Zentner Rotaugen bis zu 15 cm Länge und weitere 30 Zentner größerer Rotaugen in die Silz eingesetzt wurden.

 

Von 1966 bis 1996 wurden folgende Fische besetzt:

    6.000 kg Spiegel- bzw. Schuppen- bzw. Wildkarpfen
    3.000 kg Schleie
    20.000 kg Rotaugen, Rotfedern und Brachsen
    5.000 kg Zander
    1.000 kg Hecht
    100 kg Satz - Aale

Ohne ausdrückliche Besatzmaßnahmen sind in der Silz noch vorhanden:

Flußbarsche, Kaulbarsche, Sonnenbarsche, Karauschen, Güster, Laube

 

Einige Mitglieder wollen auch schon Welse gesehen haben. Zu denken gibt uns hier allerdings, dass diese zu vorgerückter Stunde immer größer werden! Sollten in der Silz tatsächlich solche Monsterfische schwimmen?

 

Mit unserem Bruderverein, dem SFC Rheinsalm, führen wir regelmäßig mehrfach im Jahr gemeinsame Veranstaltungen durch, wobei anschließend in der Silzhütte die Freundschaft noch stundenlang bekräftigt wird.

 

Die Ausbildung und Anleitung Jugendlicher zum waidgerechten Ausüben des Angelsports nahm schon immer eine besondere Stellung innerhalb unseres Vereinslebens ein. So betreuten jahrelang unsere Jugendwarte Karl Hafner und Rolf Hurst zeitweise bis zu 30 Jugendliche. Gemeinsame Angeltouren, Zeltlager, gemeinsames Angeln mit Jugendlichen anderer Vereine und vieles mehr wurde zur Freude des Nachwuchses organisiert und durchgeführt.

 

Leider hat in den letzten Jahren das Interesse der Jugend an unserem Hobby und der Natur etwas nachgelassen. Wir hoffen alle gemeinsam, dass sich diese Grundeinstellung recht schnell wieder ändert. Erste Anzeichen waren schon erkennbar und unser ehemaliger Jugendwart Franz Sieger hat alles in seiner Macht stehende getan, um die interessierten Kinder ordentlich und interessant auszubilden und zu betreuen.

 

Anfang der 80er Jahre war die große Zeit der von Verbänden organisierten Kameradschaftsangeln.

Mehrere Mitglieder unseres Vereins brachten es hier zu herausragenden Ergebnissen.

Besonders hervorzuheben wäre hier:

Franz Sieger 1983 Deutscher Vize-Meister Stillwassser

Ursula Schmitt 1983 4. Platz Dt. Stillwasser Meisterschaft

10. Platz Dt. Fließwasser Meisterschaft

1. Platz Baden.-Württemb. Fließwasser

2. Platz Baden.-Württemb. Fließwasser

Damenmannschaft 1980 2. Platz Landesverband

Herrenmannschaft 1980 4. Platz Landesverband